Businessplan vs. Business Model Canvas - Die Business Model Canvas

Ist die Business Model Canvas (Geschäftsmodell-Leinwand) eine Alternative zum Businessplan oder kann Sie es sein? Nur bedingt. Ich habe vor mehrere Jahren mal bei einer Gründungsberaterin einer großen Sparkasse nachgefragt, ob sie mit einer Business Model Canvas etwas anfangen kann. Die Antwort war: „Nein“. Und das lag nicht nur daran, dass ihr das Werkzeug völlig unbekannt war (das hat sich inzwischen vielfach geändert), sondern weil die Vorschriften ihrer Bank einfach einen Businessplan vorsahen.

Also warum dann überhaupt mit der Business Model Canvas aufhalten?

Weil die Geschäftsmodell-Leinwand visuell ist und Zusammenhänge darstellt. Dinge, die ich auf dem reinen Papier des Plans nicht sehe. Außerdem kann ich meine Geschäftsideen schnell skizzieren und einzelne Ideen auch mal nebeneinander halten. Ich kann die Ursprungsidee und ihre Weiterentwicklungen dokumentieren. Ich kann meine Ideen leichter mit anderen Teilen, weil ich mit der Business Model Canvas visuell arbeite. Wenn es also um die Weiterentwicklung und das Teilen geht, ist dieses Werkzeug einfach unschlagbar.

Die Geschäftsmodell-Leinwand sieht trivial aus, ist es aber nicht!

Viele Start-ups, die mit der Business Model Canvas arbeiten, füllen die einzelnen Blöcke aus und glauben dann, sie wären fertig. Aber die BMC ist keine Checkliste. Wenn ich mich z. B. im Geschäftsmodell gegen eigenes Personal (Kern-Ressource) entscheide, muss ich mir überlegen, was das für mein Unternehmen bedeutet. Brauche ich dann Freelancer als wichtige Partner? Was bedeutet das für die Kostenstruktur meines Unternehmens? Bekomme ich dann bessere Features für meine Kunden?

Die Business Model Canvas zwingt mich in Zusammenhängen zu denken und die einzelnen Faktoren meines Geschäftsmodells frühzeitig zu recherchieren. Im Hintergrund immer die Fragen: Kann das funktionieren? Wenn ich es anders mache, was passiert dann?

Das Werkzeug spielt seine Stärken aus, wenn man es mit anderen Strategie-Ansätzen (Blue-Ocean-Strategie) und Werkzeugen (Personas, Value Proposition Canvas,…) kombiniert.  

Das inzwischen Start-ups, Mittelständler und Konzerne weltweit mit diesem Werkzeug arbeiten, spricht für es. Aber sie arbeiten in einer Phase damit, in der es auf die Entwicklungarbeit ankommt und nicht auf den fertigen Business-Case.

Ich habe u. a. die Gründungsberater von IHKs und einem startercenter:nrw in der Anwendung der Business Model Canvas geschult. Die Frage am Anfang des Workshops: Ersetzt die Business Model Canvas jetzt den Businessplan? Die Erkenntnis am Ende: Nein, aber sie ergänzt ihn und ist für die Entwicklung von Geschäftsideen besser und schneller.

Vorteile

Gut dokumentiert (Bücher, Workshops)

Schnell zu erlernen und anzuwenden

Visuell, weil es Zusammenhänge darstellt

Erleichtert die Kommunikation im Team und mit Geldgebern

Nachteile

Um in die Tiefe zu gehen, muss man sich umfassend einarbeiten

In bestimmten Kreisen immer noch nicht bekannt

Als Businessplan-Ersatz nicht akzeptiert

Lässt bestimmte Teile außen vor (Markt / Wettbewerb, Gründerperson,…)

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